Seiteninhalt

Prävention ist alles

Sicherheitstraining der Stadtwerke Entsorgungs Service GmbH für die Teams der Abfallsammelfahrzeuge

Sie sind respekteinflößend groß, unermüdlich im Einsatz und im Alltag unentbehrlich: Die Abfallsammelfahrzeuge der Stadtwerke Entsorgungs Service GmbH (SES) gehören selbstverständlich zum Stadtbild. Dabei sorgen die Teams aus Fahrern und Abfallwerkern dafür, dass sie sich auch durch die engsten Gassen der Kreisstadt sicher und unfallfrei bewegen. In regelmäßigen Fahrsicherheits-Schulungen erüben die Mitarbeiter der SES nicht nur ständig ihre Aufgaben, sie bilden sich auch kontinuierlich weiter und setzen ein Zeichen gegen riskante Routine. So lassen sich Unfälle und Gesundheitsgefährdungen vorbeugen.

Samstagmorgen um sieben Uhr auf dem Ausbildungsplatz der Verkehrsfachschule Rhein-Main: In Reih und Glied stehen Müllfahrzeuge der unterschiedlichsten Art, darunter auch ein Kranfahrzeug zum Transport und der Leerung von Glas- und Papiercontainern und ein LKW mit Anhänger. Gleich daneben warten Fahrer und Einweiser. Manche mit langer Arbeitserfahrung unterhalten sich vor Trainingsbeginn noch ein bisschen, ein paar Berufspraktikanten sind neu und leicht aufgeregt.

„Am Anfang steht gerade für die neuen Mitarbeiter natürlich immer die Theorie“, sagt Matthias Spahn, Verkehrsleiter Abfallentsorgung. In der ersten Grundlektion geht es unter anderem um die Kleidung. „Unsere Arbeitskleidung, auch genannt „persönliche Schutzausrüstung“ (PSA) ist orange, kombiniert mit reflektierendem Material. Unsere Mitarbeiter tragen die Schutzklasse 3, denn sie hat den höchsten Anteil an fluoreszierendem und reflektierendem Material und bietet die beste Sicherheit, wir bewegen uns schließlich ständig im öffentlichen Verkehrsraum“, erklärt Spahn. Auch das Schuhwerk rückt in den Fokus, „da ist ebenfalls die höchste Sicherheitsklasse angesagt“.

Anschließend macht sich das Team unter Anleitung von Michael Müller, Disponent Entsorgung, an die Entdeckung des Fahrzeuges. Aus drei Teilen bestehen die Giganten, die den Müll schlucken: aus der Fahrerkabine, also dem Fahrzeug als solches, dem dahinter liegenden Aufbau mit Pressplatten, die den Abfall verdichten und der Schüttung, in die schließlich die Abfallbehälter eingehängt und ins Fahrzeug geleert werden. „Besonders an der Schüttung ist das Risiko für Arbeitsunfälle groß“, weiß Müller.

Während der Entsorgungsfachmann also den sicheren Umgang mit den Behältnissen erklärt, ebenso wie die Funktionen von Bordcomputer und Pressplatte, übt sich auf dem Nachbarplatz ein Fahrer im Umgang mit einem Anhänger. „Jeder, der auch nur einen kleinen PKW-Anhänger hat, weiß wie schwierig Rückwärtsfahren ist.“

Derweil sind die Berufspraktikanten beim Thema „Fahrzeug rückwärts einweisen“ angekommen. „Das Rückwärtsfahren ist auch hier ein sehr sensibler und gefährlicher Punkt, vor allem bei manchen engen Straßen in der Kreisstadt“, gibt Verkehrsleiter Spahn zu bedenken. So müssen Fahrer und Einweiser dabei gut aufeinander abgestimmt sein.

Mindestens einmal im Jahr ist das Fahrsicherheitstraining für die kompletten Teams aus Fahrer und Lader Pflicht. Wer einen „dicken“ Müllwagen fahren darf, muss eine Ausbildung als Berufskraftfahrer nachweisen. „Aber neben der Verkehrssicherheit geht es auch immer darum, unsere Leute durch gut eintrainierte Präventionsmaßnahmen zu schützen“, betont Michael Müller. Zu vermeiden ist dabei die Formel „SRS“, also „stolpern, rutschen, stürzen“. Darüber hinaus gibt es reichlich Tipps zur Gesunderhaltung. „Bewegen Sie den vierrädrigen Abfallbehälter nicht alleine, immer nur zu zweit, dabei besser schieben statt ziehen, so belasten Sie Ihre Wirbelsäule weniger“, heißt es etwa. Ebenfalls einstudiert sein muss die Thematik „Trittbrett fahren“, es bedarf klarer Absprachen zwischen Fahrer und Helfer und auch diese Vorgänge werden sehr ausführlich trainiert.

Am Schluss steht dann noch einmal eine knifflige Aufgabe auf dem Programm. Mit einem Kranwagen gilt es, einen Glascontainer hochzuheben und zu leeren. Vor allem das Einfädeln in die Hebeeinrichtung ist nicht einfach. „Aber das ist alles Übungssache und dafür nehmen wir uns Zeit und setzen immer auch auf kompetente Unterstützung“, sagt Matthias Spahn.