Mitten im Einsatz: Geschäftsführer packt bei der Müllabfuhr mit an
Punkt 6:00 Uhr im Morgengrauen: Disponent Michael Müller begrüßt das Team der SES-Abfallentsorgung zur täglichen Einsatzbesprechung. Heute steht die Leerung der Restmülltonnen im gesamten Stadtgebiet an – in neun Teams aufgeteilt starten die Männer in Orange ihre Tour. Mit dabei: ein neues Gesicht – Stadtwerke-Geschäftsführer Guido Schick. Am 7. Mai tauschte er den Schreibtisch gegen das Trittbrett eines Müllfahrzeugs und begleitete Stefan Turcitu und Ivan Ochisor bei ihrer Arbeit. Ausgestattet war er mit Sicherheitsschuhen, Handschuhen und Warnschutzkleidung der Klasse 3. „Die persönliche Schutzausrüstung ist gesetzlich vorgeschrieben“, erklärt Disponent Müller. „Gerade die Warnschutzkleidung sorgt dafür, dass die Mitarbeitenden bei allen Lichtverhältnissen gut sichtbar sind – das ist ein zentraler Bestandteil unserer Sicherheitskultur.“
Über 14 Tonnen Restmüll eingesammelt
Stefan, Ivan und Guido Schick leerten insgesamt 117 große Abfallbehälter mit einem Volumen von je 1.100 Litern – was einem Gesamtgewicht von rund 14,4 Tonnen entspricht. Die Tonnen werden per Kammleiste sicher in die sogenannte „Schüttung“ des Fahrzeugs eingehängt und anschließend per elektronischer Steuerung vollständig entleert – ein Prozess, der genaues Arbeiten erfordert. Dabei fiel dem Geschäftsführer auch auf, dass die große Mehrheit der Tonnen ordentlich zur Abholung bereitgestellt wird – eine wichtige Voraussetzung für einen reibungslosen Ablauf. In Einzelfällen kommt es jedoch vor, dass Behälter überfüllt oder mit Abfällen stark verdichtet sind. Das erschwert nicht nur die Leerung, sondern ist laut Abfallsatzung auch unzulässig.
„Mich hat beeindruckt, mit welcher Konzentration, Erfahrung und Sorgfalt die Kollegen ihre Arbeit verrichten – jeder Handgriff sitzt. Diese Erfahrung hat meine Wertschätzung für ihre Leistung noch einmal gestärkt“, so Geschäftsführer Schick.
Teamwork, Präzision und jede Menge Tonnen
Nach der Entleerung beim Müllheizkraftwerk in Frankfurt ging es für das Trio auf die zweite Tourhälfte. Weitere Behälter wurden geleert, bevor der Einsatz für Guido Schick am Bauhof gegen 13:00 Uhr endete. Stefan Turcitu und Ivan Ochisor setzten die Tour fort, fuhren ein zweites Mal zur Entsorgungsanlage in Frankfurt und kümmerten sich anschließend um die Fahrzeugreinigung – um 15:10 Uhr war schließlich Feierabend.
„Neben den Abläufen hat mich vor allem die eingespielte Zusammenarbeit beeindruckt: Ohne Teamwork läuft hier nichts. Besonders bei Rückwärtsfahrten in engen Straßen sind volle Konzentration und Vertrauen gefragt. Stefan Turcitu und Ivan Ochisor arbeiten sehr routiniert – da merkt man die Erfahrung“, erzählt Schick. „Schon beim Einstieg erhielt ich den Hinweis, dass die Handschuhe auszuziehen sind, um für Sauberkeit in der Fahrerkabine zu sorgen. Diese Sorgfalt zeigt, wie ernst hier Hygiene genommen wird – selbst wenn die Arbeitsbedingungen fordernd sind“. Auch körperlich bringt der Einsatz seine ganz eigenen Herausforderungen mit sich. „Die Duftnoten des Abfalls sind natürlich nicht immer angenehm – da muss man schon eine gewisse Robustheit der Sinne mitbringen“, merkt Schick an. „Gerade an warmen Tagen ist das sicher kein leichter Job.“
Zahlen, Fakten und Wertschätzung
Die Kollegen freuten sich über die Initiative des Geschäftsführers. Disponent Michael Müller berichtet: „Die ganze Mannschaft fand es klasse, dass Herr Schick sich einen Tag Zeit genommen hat. Gerade Stefan und Ivan, die mit ihm unterwegs waren, waren beeindruckt von seiner Offenheit und seinem Engagement.“
Täglich sind bis zu 21 Mitarbeitende der SES im Einsatz, um die Abfallentsorgung in Dietzenbach sicherzustellen – bei jedem Wetter, unter körperlich herausfordernden Bedingungen. Insgesamt fallen jährlich rund 5.200 Tonnen Restmüll in der Stadt an – eingesammelt über Tausende Tonnen unterschiedlichster Größen.
„Es war spannend zu sehen, wie viel technische Feinsteuerung in einem vermeintlich einfachen Arbeitsschritt steckt“, betont Schick. „Mein Dank gilt allen Mitarbeitenden der SES – für ihre Ausdauer, Verlässlichkeit und ihren täglichen Einsatz für eine saubere Stadt.“