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Den unsichtbaren Schatz sichtbar machen

Stadtwerke und Jugendbeirat besprayen Pumpwerk-Wand.  

Eigentlich wissen wir es, aber wir vergessen es immer wieder: Wasser ist unser wichtigstes Lebensmittel. Die Erde ist zwar mit über 70 % Wasser bedeckt, davon sind aber nur 0.3 % trinkbar. Im Verhältnis wäre das ungefähr ein Glas Wasser in einer bis zum Rand gefüllten Badewanne. Laut einem aktuellen UN-Weltwasserbericht haben 2,2 Milliarden Menschen weltweit keinen kontinuierlichen Zugang zu sauberem Wasser. Auch der Klimawandel sorgt dafür, dass Wasserquellen austrocknen oder verunreinigt werden. Der Bericht prognostiziert, dass bis 2050 die halbe Weltbevölkerung von Wassermangel betroffen sein wird.

Weltweites Grundwasserproblem

Dabei liegt der unsichtbare Schatz als Grundwasser direkt unter unseren Füßen.  Da ranzukommen ist aber nicht immer einfach. In Afrika gibt es über 600.000 km³ Grundwasser, von denen aber gerade einmal 5 % effektiv genutzt werden können. Da sich das Grundwasser in bis zu 250 Meter Tiefe befindet, sind der Aufwand und die Kosten für die Gewinnung sehr hoch. Je tiefer es nach unten geht, desto teurer wird es. Somit ist hier 1 von 3 Bürger*innen von Wasserknappheit betroffen. Ähnliche Zahlen gelten für den Großteil Südamerikas. Pro Kopf stehen den meisten Menschen gerade einmal 9 Liter Wasser am Tag zur Verfügung. Das entspricht einer herkömmlichen Toilettenspülung bei uns in Deutschland.

Weltwassertag – Groundwater: Making the invisible visible

Wasser muss einen höheren Stellenwert bekommen – da sind sich die Vereinten Nationen einig. Viel zu oft wird es als selbstverständlich angesehen, verschmutzt oder verschwendet.  Deshalb rief die UNESCO 1993 den jährlichen Weltwassertag ins Leben.  Mit dem diesjährigen: „Groundwater: Making the invisible visible / Wasser unser unsichtbarer Schatz“ möchte die UNESCO weltweit auf die Bedeutung unseres Grundwassers aufmerksam machen und ihn ins Bewusstsein der Menschen rufen.

Die Stadtwerke Dietzenbach sind als Wasserversorger in der Kreisstadt auch in diesem Jahr mit am Start und führten zusammen mit dem Jugendbeirat der Stadt eine eigene ausgefallene Aktion, um auch in Dietzenbach auf die Bedeutung des Grundwassers aufmerksam zu machen. „Gerade wir hier in den reicheren Wirtschaftsnationen vergessen allzu oft, wie wertvoll und kostbar Wasser ist und dass ohne Wasser schlichtweg Leben nicht möglich ist“ erklärt Thomas Vollmuth, Geschäftsführer der Stadtwerke.

Mit Graffiti-Kunst das unsichtbare sichtbar machen

11 Jugendliche 60 Spraydosen und eine 14 Meter lange Wand: Am Dienstag, den 21. März ist ein Kunstwerk an der Wand des Pumpwerks in der Limesstraße entstanden. „Mit diesem ausgefallenen Graffiti möchten wir auf die Bedeutung unseres Grundwassers aufmerksam machen. Deshalb haben wir auch einen öffentlichen Platz für das Kunstwerk gewählt“ begründet Vollmuth den Standort des Graffiti-Kunstwerkes.

Über zwei Tage arbeiteten die Jugendlichen und die Künstler mit Graffiti und Spray-Dosen im modernen Kunststil an der Wand. Das Motiv zeigt, dass Grundwasser aus den Tiefen des Erdreichs gewonnen wird und eine unverzichtbare Ressource bei der Gewinnung von Trinkwasser ist. Zwei Hände mit Wasser symbolisieren zum einen die Bedeutung des Wassers für uns Menschen und zum anderen die bildliche Vorstellung der Bereitstellung von sauberem Trinkwasser durch die Wasserversorgung Dietzenbachs. „Uns war aber sehr wichtig die Versorgung des Trinkwassers zum Ausdruck zu bringen. Wir drehen zu jeder Uhrzeit den Wasserhahn auf und aus der Leitung kommt frisches Trinkwasser raus. Für uns eine Selbstverständlichkeit. In vielen Orten auf dieser Welt: Ein Luxus“ erklärt Gündem Gözpinar. Zusammen mit dem freischaffenden Künstler und Kunstpädagogen Balázs Vesszösi, hat Gözpinar das Motiv entworfen und den Workshop mit Jugendlichen umgesetzt.

Weltwassertag im Sinne der Integration

Eines der zentralen Themen des Jugendbeirats in Dietzenbach ist die Integration. „Gerade bei diesem Thema wird es deutlich, wie eng wir Menschen alle miteinander verbunden sind. Egal, welcher Kultur, welchem Geschlecht oder welcher Religion jemand angehört und welche Sprache sie sprechen: Wasser ist für jeden Menschen die Basis des Lebens“ erklärt Dr. Lisa Öz, von der Fachabteilung Jugendhilfe/Soziale Arbeit.  Ein Kurzfilm, gedreht vom Dietzenbacher Videografen Pascale Hartmann (Realitätsheld) wird die Entstehung des Kunstwerkes in Kürze zeigen.