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Sanitärversorgung für den Frieden

Internationaler Welttoilettentag erinnert an die überlebenswichtige Funktion des „stillen Örtchens“

Ein neuer Tag beginnt: Wecker klingelt, Zähne putzen, Gesicht waschen.  Auch der Gang zur Toilette gehört für viele Menschen zu den unentbehrlichen Morgenritualen. Anlässlich des Welttoilettentags am 19. November lenken die Stadtwerke Dietzenbach den Blick auf eine oft unsichtbare, aber unverzichtbare Dienstleistung: die Abwasserentsorgung. Denn die Reise, die das Abwasser nach dem Spülen antritt, endet nicht einfach. Sie führt durch ein komplexes Netz von Kanälen und Pumpwerken zur Kläranlage, wo es gründlich gereinigt wird, bevor es wieder in den Wasserkreislauf gelangt.

Warum Toiletten so wichtig sind

Toiletten sind weit mehr als nur praktische Einrichtungen im Alltag. Weltweit haben nach aktuellen Schätzungen von UNICEF über 3,6 Milliarden Menschen keinen Zugang zu sicheren sanitären Anlagen. Dies führt nicht nur zu gesundheitlichen Problemen, sondern birgt auch das Risiko von Konflikten und instabilen Lebensbedingungen. Schätzungen zufolge sterben täglich über 1.000 Kinder an Krankheiten, die durch schlechte sanitäre Bedingungen verursacht werden. So fordert der Welttoilettentag unter dem diesjährigen Motto „Sanitation for Peace“ Regierungen, Gemeinden und Unternehmen auf, mehr in die weltweite Sanitärversorgung zu investieren. Denn der Zugang zu sauberen Toiletten stehen für den Schutz der Gesundheit und fördert Frieden und Stabilität

Kläranlage Dietzenbach reinigt über 3 Millionen m³ Abwasser

In Dietzenbach sorgt das Team der Stadtwerke für den reibungslosen Ablauf der Abwasserentsorgung im gesamten Stadtgebiet. Über ein Kanalnetz von über 140 Kilometern sowie elf Pumpwerken wird das Abwasser der rund 35.000 Einwohner sowie der ansässigen Unternehmen zur Kläranlage in der Limesstraße befördert. Diese Anlagen sind entscheidend, um die hygienische Sicherheit der Region zu gewährleisten und die Umwelt zu schützen. Im Jahr 2023 wurden in der Limesstraße über 3 Millionen m³ Abwasser gereinigt – das entspricht etwa 20 Millionen vollen Badewannen.

Dietzenbach wächst und die Kläranlage braucht mehr Platz

Mit über 35.000 Einwohnern ist die Kreisstadt Dietzenbach in den letzten Jahren stetig gewachsen. Um den steigenden Anforderungen der Bevölkerung gerecht zu werden, wird die Kläranlage umgebaut und erweitert. Bei den Arbeiten wird die biologische Reinigungsstufe der Kläranlage modernisiert. Dazu wird ein unterirdisches Becken geöffnet und umgestaltet, wodurch ein deutlich größeres Beckenvolumen entsteht. „Durch die Vergrößerung des Belebungsvolumens und die Umstellung auf Kaskadendenitrifikation wird eine erhebliche Verbesserung der Reinigungsleistung erreicht. Außerdem werden die Parameter Phosphor und Stickstoff sowohl effektiver als auch energieeffizienter abgebaut“, erklärt Jannis Wirth, Leiter des technischen Betriebs bei den Stadtwerken. Die Umbaumaßnahme wird vom Land Hessen sowie vom Projektträger ZUG des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz gefördert. Die Bauarbeiten haben im Frühjahr 2024 begonnen und sollen im Sommer 2025 abgeschlossen sein.

Kampf gegen unliebsame Gäste und Verstopfungen

Nicht alles, was im Abfluss landet, ist dort gut aufgehoben. Gegenstände wie Windeln, Essensreste, Slipeinlagen oder auch Feuchttücher können erhebliche Probleme verursachen. „Feuchttücher sind zu einem großen Feind der technischen Anlagen geworden“, erklärt Wirth. „Diese Tücher bestehen aus reißfestem Vlies, das sich nicht im Wasser auflöst und sich zu dichten, verfilzten Klumpen verbinden kann. Dadurch werden Pumpen blockiert, was teure Reparaturen nach sich ziehen kann.“ Fette und Öle, die über die Toilette entsorgt werden, kühlen in den Rohren ab, setzen sich fest und verursachen Verstopfungen. Zudem locken Essensreste Ratten an, die sich in den Kanälen ansiedeln und zu einem echten Problem werden können. Allgemein gilt die Faustregel: In die Toilette gehören nur drei Dinge: „das kleine und das große Geschäft“ sowie Toilettenpapier.