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15.08.2017

Steuerungstechnik in allen Pumpwerken des öffentlichen Kanals erneuert

Damit Schmutz- und Regenwasser von öffentlichen und privaten Flächen schadlos abfließen, liegt im Stadtgebiet ein Kanalnetz von insgesamt ca. 135 km Länge. Eine Entwässerung ist häufig nicht im freien Gefälle möglich. Daher gibt es – verteilt im gesamten Stadtgebiet – verschiedene Pumpwerke, die jederzeit dafür sorgen, dass das anfallende Schmutz- und Mischwasser zur Kläranlage und das Regenwasser in die Gewässer fließt.

Die Fördermengen sind abhängig davon, wieviel Abwasser tatsächlich anfällt: Neben dem Einfluss von Niederschlagsereignissen gibt es auch im Tages- und Wochenverlauf bestimmte Zeiten, in denen mehr Abwasser produziert wird. Z.B. lässt sich morgens (nach dem Aufstehen) ein erhöhter Abwasseranfall beobachten. „Sobald der Wasserstand vor einer Pumpe (im Pumpenschacht) ansteigt, wird dies von einer Höhenstandssonde registriert“ erklärt Dr. Ing. Linda Hinken. Das Signal wird an eine Steuereinheit weitergegeben, die dafür sorgt, dass die Pumpe anläuft und das Wasser fördert. „Steigt der Wasserstand z.B. bei einem starken Regenereignis weiter, gibt es i.d.R. einen zweiten Schaltpunkt, bei dem eine weitere Pumpe anläuft“ so Dr. Ing. Hinken weiter.

Im Auftrag der Stadtwerke und mit Unterstützung des Kanal-Betriebsführers (Abwasserbetriebsgesellschaft mbH) wurden Ende Juni von der Fa. Elektro-Service Reichelt aus Novitz (Lieferung und Montage) und der Fa. WTE Betriebsgesellschaft mbH aus Hecklingen (Programmierung) diese Steuereinheiten in den 11 Pumpwerken (davon 4 Pumpwerke für die S-Bahn-Unterführungen), im Hochwasserrückhaltebecken Waldstraße sowie im Regenrückhaltebecken Nordweststraße vollständig erneuert und auf den aktuellen Stand der Technik gebracht.

Alle Steuereinheiten sind mit SIM-Karten ausgestattet, über die die Signale auf das Leitsystem der Kläranlage übertragen werden. „Hier kann nun beobachtet werden, wann und wie oft welche Pumpen laufen und wie hoch der Wasserstand in einigen Becken und Schächten ist. Störmeldungen werden automatisch an den Kanal-Betriebsführer (Abwasserbetriebsgesellschaft mbH) weitergeleitet, damit die Mitarbeiter mögliche Störungen schnell beheben können“ kommentiert Dr. Ing. Linda Hinken.

Neben den kleinen, aber sehr leistungsfähigen Steuereinheiten, wurden auch die Messtechnik und die Schaltschränke an einigen Pumpwerken erneuert und teilweise erweitert, so dass ein sicherer Betrieb des Kanalnetzes auch in den nächsten Jahren gewährleistet ist.